Geschichte
Im Jahre 1975 saßen 6 Gospenröder Urgesteine in der Kneipe beim Bierchen zusammen und hatten die Idee einen Karneval auf die Beine zu stellen.
Dies wurde auch prompt in die Tat umgesetzt und jährte sich 2015 zum 40. Mal.
Das Geburtsjahr des Karnevals, in unserer kleinen Gemeinde, ist das Jahr 1976.
Ausgehend von einigen Jugendlichen, Dieter Meifarth, Dietmar Specht, Hartmut Limpert und Eberhard Kümmel, welche sich, in der Gaststätte „zum goldenen Stern“ ( Schnieder ), zum Bierchen trafen, wurde die Idee geboren eine Karnevalsdisco zu veranstalten. Somit lud man zum 09.01.1976 die Jugend, zur Versammlung auf den Gemeindesaal ein.
Schnell wurde klar: Wir machen richtigen Karneval.
Viele Probleme gab es allerdings nun zu bewältigen. Allen voran schwang sich
Dieter Meifarth zu einem absoluten Organisationstalent auf.
Er kümmerte sich sofort um Genehmigungen, Kapelle, Saalschmuck und noch viele Dinge mehr.
Da Gospenroda im Sperrgebiet lag, waren die Genehmigungen, von durchschnittlich 4-6 Wochen für die Einreise, die größte Bewährungsprobe zu damaligen Zeit.
Diese Papiere für die Kapelle „ Tonikas“ galt es nun als Erstes zu beantragen.
Weitere tragende Säulen, in den ersten Wochen waren u.a. Harri Bender, Edgar Kümmel, Regina Ratz ( Salzmann ), Bärbel Bender (Wilhelm).
Der 20. Februar 1976 wurde dann als Veranstaltungstermin festgesetzt.
Nun begannen alle Vorbereitungen auf dem Saal der Gaststätte „Ratz“.
Angetrieben von einem kaum zu übertreffenden Ehrgeiz gestalteten die Jugendlichen den Saal zu einer „ Narrenhalle“.
Während dieser Zeit stießen noch weitere, vor allem auch ältere Bürger, dazu um zu helfen. Einige ältere Herren wurden für den Elferrat gewonnen.
Günter Lorenz, unser schauspielerisch begabter Bäckermeister und Hans-Jürgen Hoßfeld wollten vor allem das Programm mitgestalten.
An diesem bekannten 20. Februar war es dann soweit. Es begann, allerdings mit etwas Verspätung, denn die Kapelle „Tonika“ wurde am Schlagbaum ca. 2 Stunden festgehalten, da der PKW Hänger, der kurzfristig aus Platzgründen getauscht werden musste, nicht das beantragte Kennzeichen auf dem Passierschein trug !!!
Erst auf Bitten unseres ABV`s (damaliger Dorfpolizist), konnte die Kapelle dann ungehindert einreisen.
Gegen 20 Uhr 30 startete dann der, für viele unvergessene, 1. Karnevalsabend in Gospenroda.
Und an alles wurde gedacht. Ein Zeremonienmeister ( Holger Kehr) führte den Elferrat, mit Dieter Meifarth als ersten Vorsitzenden und Sitzungspräsident, zur Bühne und das Spektakel begann. Ein Prinzenpaar, Prinzessin Ruth die 1. Und Prinz Frank der 1.übernahmen die Schlüsselgewalt nahmen in der Loge Platz.
Vor über 200 Zuschauern im prall gefüllten Saal wurden 2 Tänze, 1 Sketch, 2 Gesangsnummern sowie 10 Büttenreden dargeboten.
In zwei dieser Büttenreden wurden auch Dorfgeschichten humorvoll verpackt. So gab es Einen, der eine wahre Geschichte erzählte und die andere des 1. Nachtwächter ( Eberhard Kümmel )
Der Karneval in Gospenroda war geboren.
In den darauffolgenden Jahren engagierten sich immer mehr Bürger im Karnevalsverein, vor allem auf das tänzerische und gesangliche Element wurde viel Wert gelegt.
Aus 2 Veranstaltungen im Jahr 1977 wurden im Jahr 1978 schon 3 tolle Tage. Von Freitag bis Sonntag wurde Karneval in Gospenroda gefeiert.
Die Kartenverteilung für diese Veranstaltungen sollte sich in den nächsten Jahren als ungeheuer schwierig erweisen, so bekamen Mitglieder grundsätzlich keine Sitzplatzkarten.
Viele Bürger des Ortes besuchten alle 3 Veranstaltungen!! Zudem es in Gospenroda eine Besonderheit gab - keine der Büttenreden wurde an diesen 3 Tagen wiederholt!!
Wer also am Freitag etwas verpasste konnte es nie wieder hören.
13 -17 Büttenreden in jedem Jahr waren im Programm zu verteilen.
Absolute Highlights auf der Bühne waren Emil (Alwin Natt), Henner und Conner (Ernst Kümmel und Günter Lorenz) sowie der neue Nachtwächter ( Hans-Jürgen Hoßfeld), der diesen Part von Eberhard Kümmel übernahm, da dieser seinen Wehrdienst ableistete. Aber auch zahlreiche Allgemeinbüttenrednerinnen, wie Karin Kümmel ( Sandner ) Bärbel Bender ( Wilhelm ), Regina Ratz ( Salzmann ) und Beate Kaiser (Richter) bereicherten das Programm.
Später kamen hinzu, August und Ludwig (Monika Ratz und Ramona Kümmel), Vater und Sohn (Roland Ader und Sohn Ray), Achim Kaiser, Eberhard Kümmel, Karl-Heinz Katzmann,
Renate Katzmann und Brunhilde Lorenz als Frau Brummer und Frau Strich, Roland Kümmel und sogar Ernst Faust stand einmal in der Bütt.
Es bildeten sich unzählige Tanz-und Gesangsgruppen, die den Karneval in dieser Zeit ungemein bereicherten. Jutta Trostmann kümmerte sich hauptsächlich um das Tänzerische. Es entstand das „Schafhundregiment“ und als Dieter Meifarth aus gesundheitlichen- und privaten Gründen den Vorsitz und das Präsidentenamt abgeben musste, sprangen Hans-Jürgen Hoßfeld ( Vorsitzender ) und Alwin Natt ( Sitzungspräsident ) in die Bresche.
Vom Letzteren wurde dann erst 1979, der Schlachtruf Gospenroda „ wau,wau“ erfunden.
Die 80-iger Jahre gaben unserem Verein noch einmal ein schöneres Gesicht.
Roland Ader übernahm das Amt des Sitzungspräsidenten, im Jahr 1982 entstand der erste Kinderkarneval, unter Leitung seines Sohnes Ray, die Bühnenbilder wurden jedes Jahr erneuert, von Hofmaler Rudi Schmidt und später von Egon Prütz aus Merkers. Auch in Bezug auf Ton-und Lichttechnik wurde jetzt viel Wert gelegt. Horst Lorenz, Manfred Möller und besonders Uwe Limpert bewegten in dieser Zeit sehr viel.
Auch ein neuer Sitzungspräsident, Dieter Schüler, wurde gewählt. Die Anzahl der Ballettgruppen steigerte sich ständig, die Jugend rückte nach und auch das beliebte Männerballett bekam Zuwachs mit einem 2. Männerballett.
Beide Gruppen übertrafen sich mit Highlights wie „ die Engel“, „die Schotten“, „Live ist live“, „ Showorchester Ungelenk“, dem „ Pferd auf dem Flur“ oder die „Mallorca Boys“.
Auch die Frauenballetts zauberten unvergessene Darbietungen auf die Bühne.
Tänze wie „Afrika“, „Mädchen, Mädchen“, „Lokomotion“ und „ Dirty Dancing wurden aufgeführt.
Als im Jahr 1989/90 der „eiserne Vorhang“ sich öffnete, kam es auch zu einer Begegnung mit der Karnevalsgesellschaft “ Kassel Süd“.
Ein völlig anderes System verwunderte uns in dieser Zeit, denn in diesem Verein gab es nur unzählige Tanzmariechen, Tanzpaare und Tanzgruppen.
Die Beziehungen zwischen beiden Vereinen wurden allerdings nicht sehr vertieft.
Die Zeit nach 1990 war geprägt von vielen Veranstaltungen und Gästen von nah und fern.
Unser Programm begeisterte mit vielen Höhepunkten und neue Gesichter etablierten sich in unserem Verein. Büttenredner wie Daniela Gerlach, Anja Hoßfeld, Doreen Heß, Anette Lorenz, Domenik Stark, Tino Lorenz, Dany Hoßfeld, Bastian Sandner, Dieter Schüler, Ralf Salamann und noch einige mehr begeisterten, neben den „Alteingesessenen“, das Publikum.
Ein kleines Manko in unserem Verein, möchten wir aber auch nicht verschweigen. Der Gesang ist in all den Jahren doch immer etwas zu kurz gekommen.
Allein „ Trio + 1 mühten sich redlich sowie ein paar Gesangsgruppen z.B. der Chor, geleitet von Wolfgang Hochstrathe, die Weinbergdrosseln unter Leitung von Christine Bender und ein paar Sängerinnen wie Jutta Hoßfeld und Sieglinde Gerlach waren in den Anfangsjahren aktiv.
Ab und an gab es noch das ein oder andere Playback. Auch das Double der „ Comedian Harmonists“ löste Beifallsstürme aus.
Und dann die zahlreichen „Tänze“ begeisterten wieder alle. „ Lords of the dance“, „Hero“,
“YMCA” und natürlich unsere Prinzengarde mit Tanzmariechen bereicherten das Programm. Einstudierungen wurden in dieser Zeit vor allem durch Anja Wolfram und viele Mitglieder in den Balletts selbst übernommen.
Aber wir mussten inzwischen auch feststellen, dass unser Saal den Anforderungen in dieser Zeit, nicht mehr gerecht wurde. In den Saal, im Privatbesitz, wurde nichts investiert. Besonders die Heizungsproblematik und der Sanitärbereich wurde für unsere Gäste unzumutbar.
Am 15. November 1997 ( Feier zum 11.11. ) standen wir am Scheideweg.
Was wird aus unserem Karneval? Soll es weitergehen, aber wie?
Eine Renovierung des Saales war nicht in Aussicht und somit stellten wir diese Fragen in den Raum.
Natürlich waren der Gedanke an einen Zeltkarneval längst das Thema, und wenn, dann nur zu einer wärmeren Jahreszeit.
Nach einer ordentlichen geheimen Wahl, entschieden sich weit über 70% der Anwesenden
für die Weiterführung des Karnevals im Zelt.
Eine Mammut- Aufgabe, wie sich herausstellte. Alles in einer Hand, Zeltaufbau, Ausschank, Toilettenhäuschen, Trinkwasser- und Stromanschluss, Licht-und Tontechnik und vieles mehr mussten wir in den Griff bekommen.
Es gelang, allen voran Mitglieder wie Enrico Köhl, Rolf Platzdasch, Eberhard Kümmel, Harri Bender, Nico Stark, Lars Trostmann, Dieter Meifarth, Dieter Schüler, Egon Kraus, Uwe Limpert, Hans-Jürgen Hoßfeld aber auch viele Frauen, wie Sieglinde Gerlach, Bärbel Kümmel, Brunhilde Lorenz und die unzähligen Jugendlichen, dies Alles zu bewältigen.
Auch die Genehmigung, für Karneval außerhalb der närrischen Zeit, erhielten wir vom Landratsamt Bad Salzungen.
Am 15.Mai 1998 begann der Karneval im Zelt.
Jedes Jahr folgten zahlreiche Veranstaltungen, zu dieser ungewöhnlichen Zeit.
Die Besucherzahlen in den ersten Jahren stiegen auf ein Höchstniveau.
Von Beginn an wurde auch im Zelt auf alles karnevalistische weiter Wert gelegt, wenn das helle Licht des frühen Abends auch oft den ganz großen Glamour vermissen ließen.
Die Prinzengarde und viele andere schöne Kostüme der Tanzgruppen kamen nicht wirklich richtig zur Geltung.
Aber das gab dem Programm keinerlei Abbruch. Viele neue und junge Gesichter waren nun wieder zu sehen.
Vor allem zahlreiche Ballettgruppen tummelten sich nun auf der nun „endlich großen Bühne“.
Manuela Ihling, Isabell Schüler, Anette Arnold, Nadine Moschkau, die auch jahrelang den Kinderkarneval gestalteten, nutzten den neu gewonnen Platz für atemberaubende Tänze.
Die Prinzengarde tat ihr Übriges.
Ab dem Jahr 1999 wurde dann ein neuer Vorstand gewählt und Ralf Salamann übernahm das Amt des Vorsitzenden.
Unter seiner Leitung wurden vor allem die Bedingungen im Zelt enorm verbessert.
Eigene Festzeltgarnituren konnten, durch seine Beziehungen, etwas günstiger angeschafft werden und viele Dinge mehr.
Der Elferrat wurde radikal verjüngt, da doch viele ältere Mitglieder etwas kürzer traten.
Auch viele neue und alte Büttenredner eroberten in diesen Jahren die Anerkennung der Zuschauer. „Waltraud und Mariechen“ alias Tino Lorenz und Dominik Stark, die Schülergruppe um Kerstin Ratz und Dieter Meifarth mit ihren Kindern u.a.
In den nächsten Jahren wurde auch die Licht-und Tontechnik weiter verbessert, durch die Verpflichtung von DJ Singer.
Als wahrer Zuschauermagnet wurde 2007 die Weiberfastnacht geboren, welche heute Rekordkartenbestellungen von ca.700 Stück zur Folge hat.
Nach den Anfangsjahren übernahm im 3. Jahr Isabell Schüler das Amt der Sitzungspräsidentin zur Weiberfastnacht. Ein Glücksgriff wie sich herausstellen sollte.
Sie eiferte ihrem Vater, dem Sitzungspräsidenten Dieter Schüler, nach spielt aber inzwischen schon längst in einer eigenen Liga.
Zudem muss noch erwähnt werden, dass sie Prinzengarde, eigenes Ballett und das Muttiballett jahrelang einstudierte.
Das absolute Highlight gelang ihr mit dem Drei- Generationenballett König der Löwen vor einigen Jahren.
Hierbei dürfen wir auch die genialen Auftritte der Männerballetts unter Leitung von Manuela Ihling bzw. Selbsteinstudierer nicht vergessen.
Sagenhafte Lasershows und UV-Licht ließen die Männer oft sogar schweben.
Christina Glanze und Doreen Heilemann avancierten zu Spitzenbüttenrednerinnen und für den Gesang sind heute die erstarkten Voice Boys zuständig.
Der Gesang von Franziska Trostmann in den letzten Jahren, 2015 noch verstärkt durch Ronny ist einfach nur genial.
Im Jahr 2014 gab es nun wieder einen Vorstandswechsel. Junge Kräfte, die schon seit ihrer Kindheit im Verein tätig sind haben das Amt 2015 übernommen.
Als Vorsitzender wurde Bastian Sandner gewählt.
PS: Vom 1. Jahr sind nur der Elferrat, der Präsident, die Prinzengarde, das Männerballett und der Nachtwächter übrig geblieben.